Laufen & Oberndorf: Eine geteilte Stadt
Über Jahrhunderte waren Laufen mit seinem Vorort Oberndorf, sowie der gesamte Rupertiwinkel Teil des eigenständigen Fürsterzbistums Salzburg. Dies änderte sich Mit den Beginn der Napoleonischen Kriege, Anfang des 19. Jahrhunderts veränderten sich die Herrschaftsverhältnisse im Erzbistum dramatisch. In den Jahren von 1803 bis 1816 wechselte die Herrschaft über Salzburg fünf mal zwischen dem Erzbistum, Frankreich, Österreich und Bayern, bis Salzburg im Jahr 1816 schließlich endgültig Österreich zugesprochen wurde. Dabei verlor das Land Salzburg einige seiner ehemaligen Gebiete. So ging der gesamte Rupertiwinkel an Bayern. Saalach und Salzach wurden als „nasse Grenze“ zwischen Bayern und Österreich bestimmt. Für Laufen, bedeutete dies, dass es plötzlich entlang der Salzachlinie geteilt wurde. Die bis dahin drittgrößte Stadt Salzburgs war fortan ein Teil von Bayern, seine Vororte Oberndorf und Altach waren Salzburg zugehörig. Familien wurden getrennt, Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Zollschranken und Schlagbäume trennten die beiden Orte für mehr als 180 Jahre. Als Österreich im Januar 1995 der EU beitrat und im April 1998 das Schengener Abkommen in Kraft trat, wurden die Grenzkontrollen zwischen Österreich und Bayern abgeschafft. In Laufen und Oberndorf wurde dies in besonderer Weise gefeiert: Bei einem Festakt zersägten der Oberndorfer Bürgermeister gemeinsam mit dem EuRegio-Präsidenten und dem Bezirkshauptmann von Salzburg-Umgebung den Schlagbaum.