Bajuwaren – Mattsee
Als das römische Reich nach fast 500 Jahren zerfiel, breiteten sich ab dem 6. Jahrhundert die Bajuwaren, Vorfahren der heutigen Bayern, in Salzburg aus. Ausgehend von frühen Zentren an der Donau wie Regensburg besiedelten die Bajuwaren auf der Suche nach neuem Lebensraum Gebiete vom Chiemgau über Salzburg bis nach Linz. Viele Ortsnamen verweisen durch die charakteristische Endsilbe -ing auf ihren bajuwarischen Ursprung. Auch die erstmalige Nennung des Namens „Ostarrichi“, das später zum Landesnamen „Österrreich“ wird, steht in Zusammenhang mit der bayerischen Herrschaft: Als das Land „Ostarrichi“ in einer Urkunde von 996 erstmals erwähnt wird, war damit eine Region im Osten des damaligen Herzogtums Bayern gemeint.
Die Gemeinde Mattsee ist in besonderer Weise mit den Bajuwaren verbunden: Um 777 gründete der letzte bayerische Herzog aus dem Geschlecht der Agilofinger – Tassilo III – das Stift Mattsee als eines von mehreren bayerischen Klostergründungen.
Im Zuge einer Landesausstellung, die an die Zugehörigkeit Salzburgs zu Bayern erinnerte, wurde in Mattsee ein für die Bajuwaren typisches Gehöft rekonstruiert, das heute Einblicke in die Lebensweise der Bajuwaren gibt.